Dienstag, 21. Februar 2017

Küchen im Mietwohnungsbau

"Die klassische Küche stirbt. Nahezu in jedem Neubau sind die Grundrisse inzwischen offen -
die Küche geht fließend ins Esszimmer über, und dieses geht fließend ins Wohnzimmer über.
Es gibt keine trennenden Wände mehr. Und das heißt: Es gibt hier auch keine klassischen Küchen mehr, sagt Markus Majerus, Sprecher der Möbelmesse IMM Cologne in Köln. Und der Trendforscher Frank A. Reinhardt glaubt, dass sich »die typischen Bezeichnungen Wohnzimmer oder Küche irgendwann auflösen."(Main Echo, 20.02.2017)
Glückwunsch dem Architekten für seine finanziell gutgestellte Bauherrin, die diesen Planungsansatz auch in der Bauausführung konsequent zu Ende verfolgt. Denn Anforderungen gibt es für die Ver- und Entsorgungsanschlüsse berücksichtigen, die Beleuchtung sollte speziell auf die Einrichtung abgestimmt sein, der Geräuscheschutz ist bei der Be- und Entlüftung der Kochzone sowie bei allen Küchengeräten wie Geschirrspüler, Kühlschrank etc. zu bedenken. Und dann sollte das Küchenmöbeldesign auch eine Einheit mit der Wohnraummöblierung bilden. Jeder ist seines Glückes Schmied - so weit so gut.
Auch im Mietwohnungsbau verfolgt der moderne Planer immer häufiger das Konzept der Küche im Wohnraum. Argumentativ unterstützt mit der populären Schilderung der Kochparty, die am liebsten am "Herd" beginnt und auch dort endet. Im Arbeitsbereich Küche fühlt man(n) sich am wohlsten.
Jedoch ausschließlich der Mieter als Nutzer muss nun auch in der Lage sein, auf seine Kosten die beschriebenen Anforderungen um zusetzten. Sonst stehlt sich weder beim Kochen noch beim Wohnen der gewünschte Wohlfühleffekt ein.
Jedoch für den Nutzer, der unter Kochen das konsumieren einer Kochsendung am Flatscreen verstehen, um sich danach eine Aluverpackung zu öffnen und das Gericht in der Microwelle zu erwärmen, mag dieser Wohnungsgrundriss ein Mehrwert sein. Schöne neue Welt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen